Insel der Schatten by Erin Hunter

Insel der Schatten by Erin Hunter

Autor:Erin Hunter
Die sprache: deu
Format: mobi, azw3, epub
Tags: Jugendbücher, Romane & Erzählungen, Kinder- & Jugendbücher
ISBN: 9783407811776
Herausgeber: Beltz & Gelberg
veröffentlicht: 2014-07-16T22:00:00+00:00


16. KAPITEL

Lusa

Lusa sah sich unsicher um. Sie fragte sich, ob die Eisbären, die Nanulak angegriffen hatten, noch in der Gegend waren. Der Schnee fiel nun so dicht, dass ihr weißer Pelz erst auffallen würde, wenn sie schon ganz nah waren. Lusa konnte sich zwar nicht vorstellen, den kleinen Bären im Stich zu lassen, doch während er mit ihnen wanderte, waren sie alle in Gefahr.

Ihre Gedanken überschlugen sich. Ich kann das nicht glauben! Bären, die Nanulak angreifen, nur weil er halb Eisbär und halb Braunbär ist? Natürlich, Bären kämpften um ein Revier oder um Beute, aber das war doch etwas völlig anderes. Und dass seine Familie ihn mitten in einem Schneesturm verjagt hat! Den Geistern sei Dank, dass wir ihn vor den Eisbären gefunden haben.

Was Ujurak wohl tun würde?, fragte sie sich. Ich bin mir sicher, er würde sich um Nanulak kümmern. Trotzdem: Ob ihre Freunde und sie die bösartigen Eisbären abwehren konnten, falls sie zurückkamen und sie alle angriffen, war völlig unklar.

Lusa sah von Yakones Rücken aus zu Nanulak hinunter, der neben Toklo hertrottete, und versuchte, ihre Bedenken zu verdrängen. »Ich bin Lusa«, rief sie Nanulak zu. »Die Eisbären heißen Kallik und Yakone, und der Braunbär ist Toklo.«

Nanulak nickte ihr nur kurz zu, ohne sie richtig anzusehen. Wahrscheinlich war er so abweisend, weil er sie noch nicht gut genug kannte. Vielleicht hatte er noch nie einen Schwarzbären gesehen.

»Wir wandern zum gefrorenen Meer«, erklärte Toklo dem jungen Bären. Lusa war überrascht, wie sanft und einfühlsam er klang. »In Ordnung?«

Nanulak sah ihn verwirrt an. »Ich weiß ja nicht, wo das ist«, erwiderte er, »aber das ist schon in Ordnung. Ich will nur weg von dieser Insel. Mir ist egal, wo ich hingehe, solange die Eisbären mich nicht finden können.«

»Warte mal … wir sind auf einer Insel?« Kallik holte bis zu Nanulak auf, woraufhin sich der kleine Bär dichter an Toklo drückte.

»Wusste ich es doch«, grummelte Toklo.

Kallik blickte verwirrt in die Ferne. »Aber … ich dachte, das gefrorene Meer ist hinter den Bergen.«

»Nein. Das habe ich doch gerade gesagt.« Nanulaks Stimme wurde schärfer, und Lusa meinte, einen Anflug von Wut in seinen Augen zu sehen. »Ich habe noch nie von einem gefrorenen Meer gehört«, fuhr er fort. »Wir sind hier auf einer Insel, aber es ist noch weit bis zum anderen Ende.«

Kallik und Yakone sahen einander nachdenklich an.

»Also müssen wir noch einmal über das Meer«, meinte Kallik düster.

Lusa sank der Mut. Wenn sie zum gefrorenen Meer kamen, musste sie ja noch weiterwandern. Bis sie einen Ort fand, an dem Schwarzbären leben konnten, wo die Sonne schien und wo es Beerenbüsche gab und Steine, unter denen sich leckere Larven verbargen. Wenn sie noch weit vom gefrorenen Meer weg waren, mussten sie erst noch über das Eis wandern. Sie seufzte.

»Vielleicht war es gut, dass wir dich getroffen haben«, sagte Toklo zu Nanulak. »Du kannst uns zeigen, wie wir am schnellsten von der Insel kommen.«

»Ich werde es versuchen«, erwiderte Nanulak. Er klang schon ein bisschen zuversichtlicher. Toklo passte seine Schritte denen des kleineren Bären an, neigte den Kopf und knabberte Nanulak an den Ohren.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.